Symptome von Hautdermatitis und 10 Tipps, wie man sie loswird
Wussten Sie, dass jeder Fünfte unter Hautdermatitis leidet? Sie äußert sich durch trockene, juckende und schuppige Haut oder Hautausschläge und betrifft sowohl Kinder als auch Erwachsene. Wie erkennt man Dermatitis und wie wird man sie los? Wir haben praktische Tipps für Sie.

Was ist Hautdermatitis?
Hautdermatitis ist eine Entzündung der Haut, hinter der sich viele Probleme verbergen: trockene, juckende und gerötete Haut, manchmal mit Hautausschlag, manchmal mit Bläschen, Schuppen oder sogar Nässen. Sie kann durch genetische Faktoren, ein überaktives Immunsystem, Infektionen, Allergien, Reizstoffe und andere Faktoren verursacht werden.
Symptome von Dermatitis
Zu den häufigsten Symptomen von Dermatitis gehören:
• Juckreiz, der schmerzhaft sein kann.
• Trockene, rissige und schuppige Haut.
• Hautausschlag in Verbindung mit Schwellungen.
• Blasen, manchmal begleitet von Nässen und Krustenbildung.
• Schuppen – vor allem bei seborrhoischer Dermatitis.
• Verdickte, raue Haut durch langes Kratzen.
• Kleine erhabene Pickel.
Wie erkennt man Dermatitis?
Dermatitis kann auch anderen Hautproblemen ähneln, wie z. B. Pilzbefall, Psoriasis (Schuppenflecken), Akne oder einer allergischen Reaktion. Wenn der Arzt sich nicht sicher ist, was genau mit der Haut los ist, kann er Blutuntersuchungen, eine Hautbiopsie oder allergologische (Haut-)Tests empfehlen.
Es gibt nicht nur eine Form von Dermatitis, sondern mehrere, die sich in ihren Ursachen und ihrem Erscheinungsbild unterscheiden.
Atopische Dermatitis (Ekzem)
Sie tritt häufig bereits im Kindesalter auf und äußert sich durch trockene und juckende Haut, meist in den Beugestellen der Gliedmaßen (Ellbogen, Knie). Sie ist meist erblich bedingt.
Infektiöse Dermatitis
Sie kann durch Bakterien, Viren oder Pilze verursacht werden und ist durch Juckreiz, Bläschen und manchmal auch Nässen gekennzeichnet. Sie entwickelt sich häufig an Stellen, an denen die Haut bereits gereizt ist – beispielsweise nach einem Ekzem, einer allergischen Reaktion oder in Zeiten, in denen der Körper durch Krankheit oder Stress geschwächt ist.
Kontaktdermatitis
Sie entsteht nach Kontakt mit einer fremden Substanz, die die Haut reizt oder eine allergische Reaktion hervorruft. Die Haut kann gerötet sein, brennen, jucken oder nässen. Sehr häufig tritt der Ausschlag an den Unterarmen, Händen, aber auch an den Füßen auf (z. B. nach Kontakt mit Schuhen oder Socken, die Nickel oder Farbstoffe enthalten).
Wir unterscheiden zwei Arten von Kontaktdermatitis:
• Reizdermatitis – entsteht nach Kontakt der Haut mit reizenden Substanzen wie Reinigungsmitteln, Lösungsmitteln oder bestimmten Kosmetika. Es handelt sich dabei nicht um eine Immunreaktion.
• Allergische Dermatitis – entsteht als Reaktion auf ein Allergen, beispielsweise Nickel, Parfüm, Konservierungsstoffe oder Farbstoffe.
Seborrhoische Dermatitis
Tritt bei Säuglingen und Erwachsenen auf. Bei Säuglingen äußert sie sich durch gelbliche Schuppen im Haar, bei Erwachsenen durch gerötete und schuppige Haut – meist auf der Kopfhaut, zwischen den Augenbrauen, um die Nase herum oder hinter den Ohren.
Windeldermatitis
Tritt häufig bei Säuglingen auf und entsteht durch Feuchtigkeit, Urin und Reibung im Windelbereich.
Dyshidrotische Dermatitis
Zeigt sich durch einen Ausschlag an den Fußsohlen und Handflächen und ist durch kleine Bläschen gekennzeichnet. Tritt bei übermäßigem Schwitzen, Stress oder nach häufigem Kontakt mit Wasser und Reinigungsmitteln auf.
Periorale Dermatitis
Entzündlicher Hautausschlag um den Mund (manchmal auch um die Nase oder die Augen), häufig verursacht durch Kosmetika, Kortikoide oder Zahnpasta. Oft chronisch und neigt zu Rückfällen.
Nummuläre Dermatitis
Sie äußert sich durch runde, scharf abgegrenzte Herde, die gerötet, schuppig oder nässend sein können. Typisch ist ein Ausschlag an den Beinen und am Gesäß, aber er kann auch an anderen Körperstellen auftreten. Oft geht sie mit trockener und verdünnter Haut einher, insbesondere bei älteren Menschen.
Staudermatitis
Tritt an den unteren Extremitäten auf, insbesondere bei chronischer Veneninsuffizienz. Die Haut ist gerötet, kann jucken und nässen.
Herpetiforme Dermatitis
Dies ist eine seltene Form der Dermatitis, die mit Zöliakie einhergeht. Sie äußert sich häufig als stark juckender Ausschlag an Ellenbogen, Knien oder Gesäß.
Hautdermatitis im Gesicht
Das Gesicht ist unsere Visitenkarte – und wenn es gerötet ist, Pickel, Schuppen oder Juckreiz auftreten, ist das nicht nur ein kosmetisches Problem. Hautdermatitis im Gesicht kann verschiedene Formen annehmen: Oft handelt es sich um periorale oder Kontaktdermatitis. Auslöser können Stress, Wetter, hormonelle Veränderungen oder Inhaltsstoffe in Pflege- oder Dekorativkosmetika sein.
Was verursacht Dermatitis?
Versuchen Sie herauszufinden, was Ihre Hautprobleme auslöst oder verschlimmert. Oft ist es etwas ganz Alltägliches, z. B. ein Reinigungsmittel, Shampoo, aber auch der Besuch bei einem Raucher, der Aufenthalt in der Sonne oder eine heiße Dusche.
Zu den häufigsten Auslösern gehören:
• Chemikalien in Kosmetika und Reinigungsmitteln,
• Pollen, Staub und Tierhaare,
• synthetische oder reizende Materialien,
• Schweiß und Hitze,
• Stress, Schlafmangel,
• Lebensmittel.
Versuchen Sie, Zusammenhänge zu erkennen. Wenn Sie herausfinden, was Ihrer Haut nicht gut tut, haben Sie schon halb gewonnen.
Ist Dermatitis ansteckend?
Die meisten Formen der Dermatitis sind nicht ansteckend – eine Ausnahme bildet die infektiöse Dermatitis, die in einigen Fällen beispielsweise durch die gemeinsame Nutzung von Handtüchern, Rasierklingen oder durch direkten Kontakt mit der betroffenen Stelle übertragen werden kann. Sie können das Ansteckungsrisiko durch grundlegende Hygiene und Vermeidung von Kontakt mit gereizter Haut verringern.
Wer leidet am häufigsten an Dermatitis?
Vielleicht denken Sie, dass Hautdermatitis hauptsächlich ein Problem von Kindern ist. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Sie betrifft Menschen aller Altersgruppen, ihre Ausprägung ändert sich jedoch in verschiedenen Lebensphasen.
• Bei Säuglingen und Kleinkindern tritt am häufigsten atopische Dermatitis (Kinderekzem) auf, die trockene und juckende Haut in den Beugestellen der Gliedmaßen verursacht. Viele Babys leiden auch an seborrhoischer Dermatitis.
• Erwachsene leiden hingegen häufig an Ekzemen an den Händen – vor allem, wenn sie sich oft die Hände waschen, mit Chemikalien arbeiten, regelmäßig Reinigungs- und Desinfektionsmittel verwenden oder unter langfristigem Stress stehen.
• Bei älteren Menschen tritt häufiger die sogenannte Stauungs- oder nummuläre Dermatitis auf.
Vorbeugung von Hautdermatitis
Wie kann man die Haut schon vor dem Auftreten einer Dermatitis beruhigen? Einige dieser Maßnahmen können Sie auch im Rahmen der Behandlung anwenden.
1. Vermeiden Sie Reizstoffe
Wenn Sie wissen, was Ihre Dermatitis verschlimmert, versuchen Sie, diese Faktoren so weit wie möglich zu vermeiden.
2. Verwenden Sie eine Feuchtigkeitscreme
Tragen Sie diese sofort nach dem Duschen oder Baden auf, damit die Haut mit Feuchtigkeit versorgt und geschützt ist.
3. Reduzieren Sie Stress
Stress ist ein häufiger Auslöser. Bewegung, Schlaf und Meditation helfen.
4. Baden Sie in lauwarmem Wasser und verwenden Sie milde Seife
Heißes Wasser trocknet die Haut aus. Duschen Sie nur einmal täglich und verwenden Sie unparfümierte Seife.
5. Tragen Sie Barrierecremes auf
Barrierecremes spenden Feuchtigkeit und helfen, die Schutzbarriere der Haut wiederherzustellen. Eine gute Wahl ist Dermaguard, das Reizungen lindert und die Haut vor weiteren Schäden schützt. Außerdem ist es auch für empfindliche und atopische Haut geeignet. Sie finden es in unserem E-Shop.
Wie man Dermatitis loswird
Die Behandlung hängt von der Art der Dermatitis und ihrer Lokalisation ab. Was können Sie versuchen, wenn die Dermatitis ausbricht?
1. Feuchte Umschläge
Bei sehr trockener oder gereizter Haut helfen sie, die Haut zu beruhigen und mit Feuchtigkeit zu versorgen.
2. Orale Medikamente
In einigen Fällen kann der Arzt Tabletten verschreiben, die die übermäßige Immunreaktion dämpfen.
3. Antihistaminika
Sie werden bei Juckreiz oder allergischen Reaktionen eingesetzt – insbesondere bei Kontaktdermatitis.
4. Antibiotika
Sie werden bei perioraler Dermatitis oder bei bakteriellen Infektionen der gereizten Haut eingesetzt.
5. Ultraviolettes Licht (Phototherapie)
UV-Licht (UVA oder UVB) beruhigt Ihre Haut und kann Entzündungen lindern. Es wird vor allem bei chronischen Hautproblemen eingesetzt.
6. Calcineurin- oder Phosphodiesterase-4-Hemmer
Lokale entzündungshemmende Medikamente, die häufig Kortikoide ersetzen oder ergänzen.
7. Kortikosteroidhaltige Cremes und Salben gegen Dermatitis
Sie lindern schnell Entzündungen und Juckreiz und sind auch für akute Zustände geeignet.
8. Heilbäder
Ein lauwarmes Bad mit Haferflocken, Kamille oder speziellen Zusätzen aus der Apotheke wirkt entzündungshemmend und feuchtigkeitsspendend.
9. Biologische Therapie
Injektionsbehandlung für schwere Formen der Dermatitis, die auf bestimmte Teile des Immunsystems abzielt.
10. Ernährungsumstellung
Bei manchen Menschen können bestimmte Lebensmittel den Hautzustand verschlechtern – insbesondere, wenn Sie an einer Lebensmittelallergie oder -unverträglichkeit leiden. Was sollte man bei Dermatitis nicht essen? Am häufigsten treten Probleme mit Gluten, Milchprodukten, Eiern, Erdnüssen, Zucker oder Alkohol auf.
Wie lange werde ich Dermatitis haben?
Die Dauer der Behandlung hängt von der Art der Dermatitis und davon ab, wie Sie Ihre Haut pflegen. Manchmal sind bereits nach wenigen Wochen Ergebnisse sichtbar, manchmal ist eine längerfristige Pflege erforderlich. Bei manchen Menschen tritt Dermatitis bereits im Kindesalter auf und bleibt ein Leben lang bestehen. Bei anderen tritt sie nur in bestimmten Lebensphasen auf – beispielsweise in der Pubertät oder nach der Geburt – und klingt dann allmählich ab.
Die gute Nachricht ist, dass Dermatitis zwar nicht vollständig verschwindet, ihre Symptome jedoch deutlich gelindert werden können. Schon kleine Änderungen in der täglichen Routine können eine große Erleichterung bringen. Beginnen Sie mit kleinen Schritten und Sie werden sehen, dass sich Ihre Haut beruhigt.
Quellen:
https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/dermatitis-eczema/symptoms-causes/syc-20352380
https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/4089-dermatitis
https://dermnetnz.org/topics/dermatitis)
https://www.medparkhospital.com/en-US/disease-and-treatment/dermatitis
